Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: am 25. November auf die Straße!

Nov. 21, 2025

Fast jeden Tag wird in Deutschland eine Frau ermordet. Jeden Tag erleben Frauen Gewalt – zu Hause, auf der Arbeit, in der Öffentlichkeit. Das Bundeskriminalamt spricht immer wieder von neuen Höchstzahlen bei Betroffenen von häuslicher und sexueller Gewalt. Diese Gewalt ist aber kein Zufall. In unserer Gesellschaft werden Frauen doppelt ausgebeutet und unterdrückt: sie arbeiten oft im Niedriglohnsektor, verdienen weniger Geld bei gleicher Arbeit, leben in finanziellen Abhängigkeit und dazu gezwungen die Sorgearbeit (also Haushalts- und Erziehungsarbeit) zu übernehmen. Diese Stellung führt dazu, dass Frauen immer mehr von Gewalt betroffen sind. Insbesondere zuhause, denn fast 70% dieser Femizide passieren im häuslichen Rahmen.

Dafür sollen Frauenhäuser Sicherheit bieten – doch in Deutschland fehlen immer noch 14.000 Plätze. Viele Betroffene bleiben in gefährlichen Situationen, weil es keine Alternativen gibt. Und das obwohl Deutschland sich bei der Istanbul-Konvention 2011 dazu verpflichtet hat, Gewalt an Frauen aufzufangen und vorzubeugen und dafür Frauenhausplätze zu schaffen. Passiert ist seitdem nichts. Mit seinen Aussagen über das “Problem im Stadtbild” schürt er rassistische Vorurteile und legt nach: “da können Sie mal ihre Töchter fragen, die wissen was ich meine”. Merz nutzt das Thema Belästigung und Gewalt gegen Frauen, um gegen Migranten zu hetzen. Aber da, wo die Regierung Schutzräume und Hilfsangebote schaffen könnte, tut sie nichts als kürzen und nochmal kürzen. Das Resultat: Einrichtungen für Schutzsuchende und auch andere soziale Einrichtungen und Jugendzentren, wo man nicht nur Sicherheit, sondern auch Austausch und Gemeinschaft finden könnte, werden reihenweise geschlossen und kaputtgespart. Die Gewalt bleibt unsichtbar und steigt immer weiter an. Während weiterhin massiv öffentliche Gelder in Aufrüstung und Militarisierung gesteckt oder Konzerne mit Subventionen und Steuererleichterung beschenkt werden. Gleichzeitig wird Gewalt an Frauen auf sozialen Medien und Popkultur reproduziert. Es werden z.B. in Form des “Trad-Wife-Trends” Rollenbilder geschaffen, die das Zurückdrängen der Frau ins Häusliche und in die Abhängigkeit ihres Mannes romantisieren. Aber auch in der Musikbranche wird z.B. kein Halt gemacht vor der Objektifizierung des weiblichen Körpers.

Wir nehmen diese strukturelle Ausbeutung und Unterdrückung von und die Gewalt an Frauen nicht hin. Deshalb rufen wir dazu auf, unabhängig vom Geschlecht, sich am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen an Protestaktionen zu beteiligen und auf die Straßen zu gehen. Wir fordern:

– Vollständige Umsetzung der Istanbul Konvention – Für einen umfassenden Schutz von Frauen!
– Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – für eine Auskommen, dass für ein unabhängiges Leben reicht!
– Vergesellschaftung von Sorgearbeit – Haushalt, Pflege und Erziehung ist nicht nur private und Frauensache!

Lasst uns gemeinsam unsere Stimme erheben gegen die Gewalt an unseren Mitschülerinnen, Kolleginnen, Kommilitonen und Nachbarinnen. Gegen Gewalt in unseren Familien und überall dort, wo sie noch auftritt.